Warum Holzfußböden knarren und weshalb das kein Mangel ist

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Warum Holzfußböden knarren – und weshalb das völlig normal ist

Knarrgeräusche bei Holzfußböden sorgen immer wieder für Unsicherheit. Wichtig ist festzuhalten, dass weder Normen noch andere technische Regelwerke konkrete Vorgaben dazu enthalten, ab wann solche Geräusche als unzulässig gelten. Selbst bei fachgerechter Verlegung und vollflächiger Verklebung lassen sich vereinzelte Knarrgeräusche nicht vollständig vermeiden. Treten sie nur punktuell auf, gelten sie nicht als Mangel.

Ursachen punktueller Knarrgeräusche
Knarrgeräusche können aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Bei verklebtem Parkett ist eine vollständige Benetzung mit dem Estrich in der Praxis nicht erreichbar. Estriche besitzen natürliche Toleranzen, an deren Hochpunkten sich die Parkettelemente orientieren. In tiefer liegenden Bereichen können dadurch kleine Hohllagen entstehen. Beim Begehen bewegt sich der Boden dort leicht, und durch Reibung zwischen den Elementen entsteht ein Knarrgeräusch.
Bei schwimmend verlegten Parkettböden kommt es noch häufiger zu solchen Geräuschen. Da der Boden nicht fest mit dem Estrich verbunden ist, sondern auf einer Trittschallunterlage liegt, reagiert er bei jedem Schritt nachgiebiger. Unebenheiten im Estrich verstärken diesen Effekt zusätzlich. Je stärker sich das Bodensystem beim Begehen bewegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Knarrgeräusche.

Einfluss des Raumklimas
Auch das Raumklima ist ein wesentlicher Faktor. Holz reagiert stark auf Veränderungen der Luftfeuchtigkeit. Während der Heizperiode sinkt die Holzfeuchte durch warme, trockene Luft. Im Sommer steigt sie aufgrund höherer Luftfeuchte erneut an. Durch die Ausdehnung des Holzes entstehen Spannungen in der verlegten Fläche, die sich beim Begehen hörbar lösen. Erst wenn sich das Raumklima stabilisiert und sich ein Feuchtegleichgewicht im Holz eingestellt hat, beruhigt sich der Boden wieder.

Warum Holzfußböden knarren – und weshalb das völlig normal ist
Knarrgeräusche bei Holzfußböden sorgen immer wieder für Unsicherheit. Wichtig ist festzuhalten, dass weder Normen noch andere technische Regelwerke konkrete Vorgaben dazu enthalten, ab wann solche Geräusche als unzulässig gelten. Selbst bei fachgerechter Verlegung und vollflächiger Verklebung lassen sich vereinzelte Knarrgeräusche nicht vollständig vermeiden. Treten sie nur punktuell auf, gelten sie nicht als Mangel.

Fazit
Knarrgeräusche hängen mit der Beschaffenheit des Untergrunds, der Verlegeart, klimatischen Einflüssen und den natürlichen Eigenschaften des Holzes zusammen. Sie sind in den meisten Fällen unproblematisch und gelten, sofern sie nur vereinzelt auftreten, nicht als Mangel. Holz ist ein lebendiger Werkstoff, der auf seine Umgebung reagiert, und genau das macht seinen besonderen Charakter aus.
Rudolf Schagerl

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